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Der Weg ist das Ziel: 4 Gründe für langsames Reisen

Langsames Reisen – sich etwas mehr Zeit nehmen und Länder, Kulturen und Menschen wirklich kennenlernen. Doch nicht für jeden ist dieser Reisestil geeignet. Es kommt immer ganz darauf an, was genau man sich von einer Reise erwartet und welche Art von Reisenden man selbst ist. Gerade am Anfang meiner Reisekarriere wollte ich einfach nur so viel wie möglich sehen. Ich versuchte so viel möglich in kürzester Zeit zu sehen. Und obwohl ich jeden Tag etwas Neues sah und spannende Abenteuer erlebte, war ich trotzdem nicht vollkommen glücklich und zufrieden. Ganz im Gegenteil, nach einiger Zeit fühlte ich mich ausgelaugt und müde. Und so kam es eines Tages dazu, dass ich mich entschloss, einfach für längere Zeit an einem Ort zu bleiben und es langsam anzugehen. Nicht nur hatte ich so die Chance, einen Ort auch wirklich kennenzulernen und für kurze Zeit zu meinem Zuhause zu machen, sondern ich erkannte, dass das langsame Reisen vielmehr meinem Charakter und Stil entsprach.

Um dir das langsame Reisen, auch Slow Travel genannt, etwas näher zu bringen, habe ich dir hier einmal meine Top 4 Gründe zusammengefasst, weshalb sich diese Art des Reisens lohnen kann.

Meine 4 Gründe, wieso sich langsames Reisen lohnt!

Nimm dir Zeit – Reisen ist kein Wettbewerb

Beim Reisen sollte es nicht darum gehen einen Punkt nach dem Anderen von deiner Bucket-Liste zu streichen. Versteh mich nicht falsch – eine Bucket Liste kann eine tolle Orientierung sein. Doch klammere dich nicht nicht zu sehr an sie. Lass ruhig etwas Raum für Flexibilität und Pausen. Das Ziel deiner Reise sollte nicht sein, von einem Ort zum anderen zu hüpfen, ohne dabei wirklich anzukommen. Nur damit zu erzählen kannst, ja da warst du schon einmal. Vielmehr solltest du dir die Zeit nehmen, etwas länger an einem Ort zu bleiben und dir die Chance geben anzukommen und diese Orte kennenzulernen. Reise nicht für Andere, sondern nur für dich selbst!

Du reist, weil du es möchtest. Du möchtest etwas erleben, die Welt erkunden, Abenteuer erleben und dich dabei selbst kennenlernen. Doch wie willst du all das genießen, wenn du ständig nur unterwegs bist und dir keine Pausen gönnst? Pausen, in denen du alles sacken lassen kannst, um so das Reisen auch wirklich zu genießen und wertzuschätzen. Nimm dir also ruhig etwas mehr Zeit, schalte einen Gang runter und erkunde die Welt.

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Lerne das Leben vor Ort kennen

Wenn du dir Zeit nimmst, langsam reist und längere Zeit an einem Ort bleibst, dann hast du die einmalige Chance diesen Ort auch wirklich näher kennenzulernen. Denn du hast die Zeit dich wirklich mit den Menschen, der Kultur und der Atmosphäre dieses Ortes auseinanderzusetzen. Finde deinen Lieblingsort, lerne interessante Menschen und ihr Leben kennen. Entwickle vor Ort deine ganz eigene Routine und lass diesen Ort wenigstens eine Zeitlang zu deinem Zuhause werden.

Spare Geld beim langsamen Reisen

Wenn du langsam reist, kannst du eine Menge Geld sparen, als wenn du von einem Ort zum Anderen hüpfst. Denn wenn du längere Zeit an einem Ort bleibst, wirst du Orte abseits der Touristenpfade kennenlernen und diese sind meist weitaus günstiger, vor allem wenn diese auch von Einheimischen besucht werden. Auch bei der Unterkunft kannst du einiges an Geld sparen, wenn du eine längere Zeit dort bleibst.

Gönn dir Pausen und beuge dem Travel-Blues vor

Langsames Reisen sorgt nicht nur dafür, das du dich nicht überforderst und Ort wirklich kennenlernst, sondern es beugt auch dem sogenannten Travel-Blues vor. Travel-Blues ist gerade bei Langzeitreisenden recht bekannt: man wird reisemüde und nichts macht mehr Spaß oder ist aufregend. Gerade dann ist es wichtig, sich eine Pause zu gönnen und einfach wieder einmal tief durchzuatmen.

Viele brechen auf, um die Welt mit all ihren wunderschönen Sehenswürdigkeiten und Orten zu entdecken. Viele reisen aber auch, um wieder Energie zu tanken und gleichzeitig alte Gewohnheiten zu durchbrechen. Doch wie soll dir all das gelingen, wenn du dir zwischendurch keine Pause gönnst? Wenn du von Ort zu Ort reist, jeden Tag ein volles Programm hast mit zig Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten und dir keine Pause gönnst… dann wirst du eines Tages aufwachen und plötzlich bemerken, wie müde du doch bist. Plötzlich wird dich kein Tempel, kein Wasserfall und kein Naturphänomen mehr begeistern, denn in deinen Augen sieht alles gleich aus. Der Funke ist nicht mehr da.
Langsames Reisen beugt diesem Gefühl vor. Denn hier bleibst du länger an einem Ort, hast mehr Zeit und überforderst dich selbst nicht.

Langsames Reisen entwickelt sich – meine Geschichte

Anfangs hat mich das Reisefieber richtig gepackt. Jeden Tag volles Programm. Ich wollte alles sehen, alles erleben – ganz egal wie kurz die Zeit in Wahrheit dafür eigentlich bemessen war.

Bei kürzeren Städtetrips an sich ja kein Problem. Auch wenn ich dort schon merke, dass ich mich nie wirklich erholte, sondern oft genauso angespannt wie vor meinem Trip nach Hause komme. Ich hatte keinen wirklichen „Urlaub“. Denn ich hatte immer im Hinterkopf mehr und mehr entdecken zu müssen.
Doch dieses Verhalten fiel mir zum damaligen Zeitpunkt gar nicht auf. Rückblickend erkenne ich, wie viel ich mir mit meiner vorherigen Art des Reisens eigentlich aufgebürdet habe. Wie viel ich in Wahrheit dadurch verpasst habe.

Dann kam jedoch meine erste längere Reise nach Japan. Es fing auch alles ganz normal an: ich eilte von einer Sehenswürdigkeit zur Anderen, ohne sie wirklich zu sehen oder zu genießen. Irgendwann war ich müde und komplett demotiviert. Ich verlor den Spaß an einem Land, das ich eigentlich über alles liebe. Ich würde einem Land gegenüber gleichgültig, das sich für mich bereits im ersten Moment nach einem Zuhause anfühlte. Und so launisch und motivationslos ich auch manchmal sein kann, diese Art der Müdigkeit kannte ich bis dahin nicht von mir.

Aber was sollte ich tun?

Ich hatte keinen konkreten Plan, geschweige denn wusste ich was der Travel Blues ist, sondern ich ging es intuitiv die nächsten Tage einfach etwas langsamer an. Ich schlief länger, verbrachte meine Zeit hauptsächlich in Kaffeehäusern und nahm mir Zeit für mich. Keine Sehenswürdigkeiten oder Abenteuer mehr – ich hatte in diesem Moment einfach keine Kraft dafür.
Und tatsächlich ging es mir nach einigen Tagen wieder etwas besser: ich war wieder fröhlicher und aktiver. Nach und nach hatte ich auch wieder Lust neue Dinge zu entdecken. Ab diesem Zeitpunkt konnte das Abenteuer auch wieder weitergehen.

TRAVELING is about finding those things you never knew you were looking for.

Unkown

Mittlerweile ist langsames Reisen meinem Reisestil geworden. Ich nehme mir Zeit, hetze mich nicht und genieße einfach. Selbst wenn das bedeutet, einige Sachen nicht zu sehen. Solange ich zufrieden und glücklich bin, mache ich alles richtig.

Auch ich musste lernen, dass Reisen kein Wettbewerb ist, dass ich niemanden beeindrucken muss und meine Reisen nur für mich selbst mache. Klar habe ich einige Listen mit Sehenswürdigkeiten, die ich eines Tages gerne sehen möchte, und es werden von Reise zu Reise mehr, aber jetzt ich nehme mir einfach dreimal so viel Zeit dafür. Denn ich will meine Reise auch wirklich erleben, will ein Teil davon sein und nicht einfach nur beobachten, wie sie viel zu schnell an mir vorbeiziehen.

Falls du selbst gerne selbst einmal diese Art des Reisens ausprobieren möchtest, du aber nicht weißt, ob es eine gute Idee ist, dann lies meinen Blogbeitrag „8 Ausreden, die dich am Reisen hindern und ihre Gegenargumente„.

Wie reist du? Bist du jemand der gerne so viel wie möglich in seiner Zeit unterbringen will oder gehst du es lieber langsamer an?

Erzähl mir davon in deinem Kommentar. ?

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There are 6 comments

  1. Hach ja, ich bin ja auch so ein Bucket List Typ! Und muss immer soviel wie möglich in so wenig Zeit wie möglich schaffen! Aber ich glaube, ich würde mich mal auf das Experiment einlassen! Manche Orte sind so schön, die will man auch einfach mal länger genießen!

    Liebe Grüße
    Jana

    1. Hey, Jana. 🙂
      Ja kenne das Gefühl nur zu gut. Teilweise habe ich es immer noch, aber ich habe einfach erkannt, dass ich es nicht 100% genieße, schnell von einem Ort zum anderen zu hüpfen… Und wie du sagst, manche Orte sind einfach so schön, dort möchte man doch etwas länger bleiben. .)

      LG,
      Vici

  2. Ich bin jemand, die im Urlaub so viel wie möglich in die Zeit rein packen möchte. Eigentlich schade, denn so sehe ich oft nur die Hälfte. Vielleicht sollte ich deine Tipps einfach mal beherzigen. Dass langsames Reisen auch Geld spart, war mir zum Beispielen gar nicht so bewusst.

    Liebe Grüße,
    Saskia Katharina

    1. Hallo, Saskia. 🙂
      Vielleicht hast du eines Tages ja mal die Zeit diesen Reisestil auszuprobieren. 🙂 Und gerade wenn man längere Zeit an einem Ort bleibt, hat man die Zeit herauszufinden, wo sich etwas Geld sparen lässt.

      LG,
      Vici

  3. Ich denke, genau das ist die Kunst: Langsam reisen! Da wir durch die Haustiere immer sehr gebunden waren, hatten wir nie länger Zeit gehabt, mal in Ruhe zu reisen. Das änderte sich letztes Jahr, als wir spontan (freitags geplant, samstags waren wir schon am Urlaubsort) an die Nordsee gefahren sind. Wir hatten keinen Plan, haben einfach mal in den Tag gelebt und alles so genommen, wie es kam. Das war so toll und angenehm. Dieses Jahr lassen wir gezielt den Urlaub ausfallen, weil wir nur noch gelassen mit Ruhe reisen wollen – das wäre nicht möglich gewesen. Also nächstes Jahr dann umso länger und ruhiger.

    Liebe Grüße, Bea.

    1. Hallo, Bea. ?
      Klingt nach einem tollen Plan. Im Endeffekt ist es einfach nur wichtig, zu wissen, wie man seinen Urlaub bzw. seine Zeit verbringen möchte. ?

      LG,
      Vici

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