Kamakura ist eine kleine Küstenstadt südlich von Tokyo, die einst das politische Zentrum Japans war – heute aber vor allem mit Gelassenheit, Geschichte und grüner Umgebung punktet. Zwischen jahrhundertealten Tempeln, moosbedeckten Wegen, kleinen Gassen und dem Rauschen des Meeres entfaltet sich hier eine ganz eigene Atmosphäre: entspannt, authentisch und voller stiller Schönheit. Kein Wunder, dass Kamakura oft als das „Kyoto des Ostens“ bezeichnet wird.

Trotz ihrer überschaubaren Größe bietet die Stadt eine beeindruckende Vielfalt: über 60 Tempel und Schreine, idyllische Wanderwege durch bewaldete Hügel, kleine Cafés und Läden in engen Gassen sowie Strände, die sich bis zum Horizont erstrecken. Anders als in den großen Metropolen Japans spürt man hier eine wohltuende Langsamkeit – als würde die Zeit ein wenig langsamer vergehen.

In diesem Guide stelle ich dir Kamakura als Reiseziel ausführlich vor. Du erfährst, was den Ort so besonders macht, welche Sehenswürdigkeiten du nicht verpassen solltest, wann sich ein Besuch lohnt und wie du am besten hinkommst. Außerdem teile ich persönliche Tipps für alleinreisende Frauen und Budgetreisende – und zeige dir, wie du Kamakura ganz in deinem Tempo entdecken kannst.

Was macht Kamakura so besonders?

Was Kamakura so besonders macht, ist die gelungene Mischung aus Kultur, Natur und Meeresnähe. Du kannst dir vormittags antike Buddha-Statuen ansehen, mittags frischen Shirasu essen und den Tag am Strand mit Blick auf den Sonnenuntergang ausklingen lassen. Die Wege zwischen den einzelnen Orten sind oft grün, ruhig und charmant – perfekt zum Schlendern und Entdecken.

Zudem hat Kamakura diesen besonderen Vibe, den man schwer beschreiben kann: ein bisschen nostalgisch, ein bisschen hip und dennoch tief verwurzelt in der japanischen Tradition. Gerade wenn du das Gefühl hast, Tokyo sei dir „zu viel“, findest du hier genau das Gegenteil – ohne auf spannende Orte verzichten zu müssen.

Beste Reisezeit

Kamakura ist das ganze Jahr über eine Reise wert, aber je nachdem, wann du kommst, zeigt sich die Stadt von ganz unterschiedlichen Seiten. Besonders beliebt sind der Frühling und der Herbst. Im Frühling, zur Zeit der Kirschblüte, verwandeln sich viele Tempelgärten in ein Blütenmeer. Vor allem rund um den Tsurugaoka Hachimangū Schrein ist die Atmosphäre dann magisch. Im Herbst hingegen sind die Wälder rund um Kamakura in leuchtendes Rot und Gelb getaucht. Die Temperaturen sind angenehm, die Luft klar – ideal für Spaziergänge und Fotos. Auch der Bambusgarten im Hokoku-ji erstrahlt dann in einem besonders sanften Licht.

Im Sommer wird es heiß, doch durch die Meeresnähe ist Kamakura deutlich erträglicher als das aufgeheizte Tokyo. Viele Einheimische fliehen an den Strand oder suchen Schatten in den Tempeln. Wenn du also Lust auf eine Kombination aus Kultur und Sommerfeeling hast, ist auch diese Jahreszeit spannend. Nur im Winter ist etwas weniger los – dafür sind die Preise günstiger und du hast viele Orte fast für dich allein.

Anfahrt von Tokyo

Kamakura liegt etwa eine Stunde südlich von Tokyo und ist sehr gut mit dem Zug erreichbar. Die gängigste Route ist über die JR Yokosuka Line, die direkt von Stationen wie Tokyo, Shinagawa oder Shinjuku nach Kamakura fährt – ohne Umsteigen. Das macht die Stadt auch für spontane Ausflüge extrem attraktiv. Die Züge fahren regelmäßig und die Fahrt kostet rund 920 Yen pro Strecke.

Eine charmante Alternative ist die Enoden-Linie – eine kleine Bahn, die an der Küste entlangfährt und nostalgisches Tram-Feeling verbreitet. Besonders schön ist die Fahrt von Kamakura nach Hase oder bis nach Enoshima. Wenn du also flexibel bist, lohnt sich ein Umweg über diese Strecke – allein wegen der Aussicht und des Retro-Gefühls.

Wie lange sollte man in Kamakura bleiben?

Viele Reisende kommen nur für ein paar Stunden oder einen klassischen Tagesausflug nach Kamakura – und ja, das funktioniert durchaus. Wer sich auf die wichtigsten Highlights konzentriert, kann an einem Tag einen guten Überblick bekommen. Aber: Kamakura verdient definitiv mehr Zeit. Wenn du dich treiben lassen möchtest, Tempel wirklich in Ruhe genießen willst und vielleicht sogar noch den Strand oder einen Café-Stopp einbauen möchtest, empfehle ich dir mindestens 1,5 bis 2 Tage.

Gerade in den ruhigeren Morgen- oder Abendstunden entfaltet Kamakura seinen ganzen Charme. Wenn die Tagestouristen weg sind, wird es stiller – perfekt, um den Sonnenuntergang am Strand zu erleben oder einen Tempel fast für dich allein zu haben. Es gibt auch einige einfache, charmante Unterkünfte oder Hostels in Kamakura, die sich für eine Übernachtung lohnen.

Wenn du Japan entschleunigt entdecken willst, könnte Kamakura sogar als Mini-Base für 2–3 Tage dienen. Du kannst von hier aus auch kleine Tagesausflüge machen, etwa nach Enoshima oder Zushi. So vermeidest du das tägliche Pendeln und tauchst tiefer in die Atmosphäre der Region ein.

Tagesausflug oder Übernachtung?

Kamakura lässt sich hervorragend im Rahmen eines Tagesausflugs von Tokyo aus erkunden. Die Zugverbindung ist schnell, günstig und unkompliziert – je nach Strecke bist du in rund einer Stunde vor Ort. Wer sich auf die bekanntesten Sehenswürdigkeiten konzentriert und früh losfährt, kann an einem Tag bereits sehr viel sehen: den Großen Buddha, den Hase-dera Tempel, den Tsurugaoka Hachimangū Schrein und vielleicht sogar einen Abstecher in einen der ruhigeren Bambusgärten machen. Viele Reisende wählen genau diesen Weg – besonders, wenn sie eine straffe Reiseroute durch Japan planen.

Trotzdem lohnt es sich, über eine Übernachtung nachzudenken – besonders, wenn du Kamakura in einem ruhigeren Tempo erleben möchtest. Die Stadt wirkt am späten Nachmittag und in den frühen Morgenstunden ganz anders als zur Mittagszeit, wenn viele Tagesgäste unterwegs sind. Die Tempel sind leerer, die Gassen stiller, und das weiche Licht verleiht der Umgebung eine fast meditative Stimmung. Außerdem bietet dir eine Übernachtung die Möglichkeit, zusätzlich noch das nahe gelegene Enoshima oder kleinere, wenig bekannte Tempel zu besuchen, die bei einem Tag oft zu kurz kommen.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Kamakura

Kamakura ist reich an kulturellen Schätzen – und viele davon lassen sich bequem zu Fuß oder mit der Enoden-Bahn entdecken. Von beeindruckenden Buddha-Statuen bis hin zu ruhigen Tempeln in den Hügeln findest du hier eine Vielfalt an spirituellen und historischen Orten. In diesem Abschnitt stelle ich dir die bekanntesten Highlights vor, die du auf keinen Fall verpassen solltest.

Großer Buddha (Kōtoku-in)

Der Große Buddha von Kamakura – oder Daibutsu, wie er auf Japanisch heißt – ist das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Die knapp 13 Meter hohe Bronzestatue thront majestätisch unter freiem Himmel und zieht seit Jahrhunderten Besucher:innen in ihren Bann. Ursprünglich stand der Buddha in einer Tempelhalle, doch diese wurde mehrfach von Tsunamis und Stürmen zerstört. Heute sitzt er ganz ohne Dach über dem Kopf – und gerade das macht den Anblick so besonders. Es ist ein Moment der Ruhe, wenn man vor dieser Figur steht und spürt, wie still und friedlich sie wirkt.

Wenn du den Großen Buddha besuchen möchtest, lohnt es sich, früh am Tag dort zu sein – vor allem, wenn du Fotos ohne viele Menschen im Bild machen willst. Der Tempel selbst ist klein, aber gut gepflegt und umgeben von grünem Gelände. Perfekt für eine kurze Pause, bevor es weiter zu den nächsten Sehenswürdigkeiten geht.

Tipp: Wenn du den Großen Buddha besuchen möchtest, solltest du bereits früh am Tag dort sein. Bereits am späten Vormittag wimmelt es hier nur von Menschen und es geht die besondere Atmosphäre ein bisschen verloren.

Kamakura, Guide, Reiseguide, Japan, Kanto Region, Backpacking, Sightseeing, Streetphotography, Tempel, Bamboo, Big Buddha

Hase-dera Tempel

Nur einen kurzen Spaziergang vom Großen Buddha entfernt liegt der Hase-dera Tempel – ein weiteres Highlight, das du auf keinen Fall verpassen solltest. Schon der Weg dorthin ist ein Erlebnis: kleine Läden, süße Cafés, ein Hauch von Küstenflair. Der Tempel selbst begeistert mit einer liebevoll gepflegten Anlage, unzähligen kleinen Jizō-Statuen und einer atemberaubenden Aussicht auf das Meer. Besonders schön ist der obere Gartenbereich, der dich über die Dächer von Kamakura blicken lässt – ideal für einen Moment der Stille oder ein schönes Erinnerungsfoto. Hase-dera ist einer dieser Orte, an denen die Zeit stillzustehen scheint und man ewig bleiben könnte. Es gibt verwinkelte Pfade, versteckte Altäre, einen kleinen Höhlenschrein – und überall liebevolle Details.

Tipp: Im Juni blühen überall im Garten Hortensien in allen Farben – ein Anblick, der selbst die abgebrühtesten Japan-Reisenden ins Schwärmen bringt.

Tsurugaoka Hachimangū Schrein

Der Tsurugaoka Hachimangū Schrein ist der bedeutendste Shinto-Schrein Kamakuras und liegt im Herzen der Stadt. Die große, breite Treppe, die imposanten Torii-Tore und die lange Allee, die vom Bahnhof direkt zum Schrein führt, verleihen ihm eine gewisse Erhabenheit. Hier spürt man, dass Kamakura einst ein Zentrum der Macht war – und dass Spiritualität in Japan auch mit öffentlichem Leben verbunden ist.

Was diesen Ort besonders macht, ist seine Lage: Er liegt leicht erhöht, wodurch du einen schönen Blick über die Umgebung bekommst. Gerade am späten Nachmittag, wenn das Licht warm wird und sich erste Schatten über die Treppen legen, entsteht eine ganz eigene Atmosphäre. Die Verbindung zur Komachi-dōri Einkaufsstraße macht den Schreinbesuch besonders angenehm: Du kannst deinen Spaziergang durch die charmante Straße mit einem kulturellen Abstecher verbinden.

🌸Wenn du Japan weiter erkunden möchtest, könnten diese Beiträge auch spannend sein:
Osaka: 34 der schönsten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten
Hakodate: Highlights und Tipps für dein Hokkaido-Abenteuer
Onsen Etikette in Japan: Tipps für deinen ersten Besuch

Geheimtipps in Kamakura

Abseits der bekannten Highlights hat Kamakura noch viele stille Ecken und weniger besuchte Orte zu bieten, die mindestens genauso faszinierend sind. Wenn du etwas mehr Zeit mitbringst oder bewusst die touristischen Pfade verlassen möchtest, findest du hier besondere Plätze, die nicht in jedem Reiseführer stehen – von versteckten Schreinen im Wald bis hin zu ruhigen Bambusgärten.

Hokoku-ji – der Tempel mit dem Bambusgarten

Etwas abseits der klassischen Route liegt der Hokoku-ji Tempel – ein Ort, der nicht nur durch seine Ruhe, sondern auch durch seinen zauberhaften Bambusgarten besticht. Schon der Eingang ist zurückhaltend und beinahe unscheinbar. Doch sobald du das Gelände betrittst, stehst du mitten in einer anderen Welt: hohe, dichte Bambusrohre, gefiltertes Licht, das durch die Stämme fällt, und eine Stille, die fast greifbar ist. Der Garten ist kleiner als der berühmte Bambuswald in Kyoto, aber gerade das macht ihn so besonders – er wirkt intimer und ist deutlich weniger überlaufen.

Ein schmaler Weg führt dich durch das Bambusmeer bis zu einem kleinen Teehaus. Dort kannst du Matcha-Tee mit Blick auf das Grün genießen. Der Tee wird traditionell serviert, zusammen mit einer kleinen Süßigkeit, und lädt dazu ein, einen Moment innezuhalten.

Tipp: Wenn du morgens kommst, hast du gute Chancen, das Gelände fast für dich allein zu haben. Der Eintritt kostet etwa 300 Yen, das Teehaus zusätzlich.

Sasuke Inari Schrein – mystisch und versteckt

Der Sasuke Inari Schrein ist vielleicht der geheimnisvollste Ort in Kamakura. Versteckt in einem ruhigen Waldstück, erreichst du ihn über einen kleinen Pfad, der durch das Grün führt. Auf dem Weg dorthin begegnen dir Dutzende kleiner roter Torii-Tore, Fuchsstatuen mit Moospatina und eine Stille, die fast schon mystisch wirkt. Der Schrein ist den Fuchsgeistern (Kitsune) gewidmet – und das spürt man. Alles wirkt ein bisschen verwunschen, fast wie aus einem alten Manga oder Ghibli-Film.

Der Ort ist kaum besucht, was ihn perfekt macht für alle, die sich einen Moment der Abgeschiedenheit wünschen. Es gibt keine großen Attraktionen oder Highlights, dafür aber viele kleine Details: winzige Fuchsstatuen, geschnitzte Holztafeln, handgeschriebene Wünsche. Hier zählt nicht das Spektakuläre, sondern das Gefühl.

Lass dich einfach durch die Gassen treiben

Einer meiner liebsten Tipps für Kamakura ist ganz einfach: Lass die Karte stecken und folge deiner Neugier. Rund um die Komachi-dōri Einkaufsstraße und die kleinen Seitenstraßen finden sich unzählige charmante Ecken, die du auf keinem Plan findest. Von kleinen Galerien über gemütliche Cafés bis hin zu traditionellen Handwerksläden ist alles dabei. Es ist dieser Mix aus Altem und Neuem, der Kamakura so lebendig macht.

Gerade wenn du etwas Zeit mitbringst, lohnt es sich, ohne festes Ziel loszugehen. Ich bin so auf versteckte Gärten gestoßen, habe winzige Läden entdeckt, die Reiskekse in Pandaform verkauft haben, und bin in einem Café gelandet, in dem man sich mit einem Notizbuch an einen Fensterplatz setzt und einfach schreibt. Kamakura hat diese Art von Alltagszauber, die man nur erlebt, wenn man sich treiben lässt.

Spezialität von Kamakura – das solltest du unbedingt probieren

Kamakura hat nicht nur kulturell einiges zu bieten – auch kulinarisch gibt es hier ein paar Besonderheiten, die du dir nicht entgehen lassen solltest. Besonders bekannt ist die Region für Shirasu, winzige weiße Fische, die frisch aus dem Meer gefangen werden und in vielen Lokalen angeboten werden. Sie werden oft roh, blanchiert oder als knuspriger Snack serviert – entweder pur oder als Teil eines sogenannten Shirasu-don, einer Reisschüssel mit Ei, Gemüse und den zarten Fischchen obendrauf. Zugegeben, es klingt zunächst etwas ungewohnt – aber wenn du dich traust, wirst du mit einem echt lokalen Geschmackserlebnis belohnt.

Reisetipps für deinen Kamakura-Besuch

Wenn du Kamakura richtig genießen willst, ist ein bisschen Vorbereitung auf jeden Fall hilfreich – vor allem, wenn du möglichst viel sehen und dich trotzdem nicht hetzen willst. Der wichtigste Tipp zuerst: Starte früh. Viele Tempel öffnen schon gegen 8 Uhr morgens, und gerade die bekanntesten Sehenswürdigkeiten wie der Große Buddha oder der Hase-dera Tempel sind in den frühen Stunden viel leerer. Das Licht ist außerdem weicher – ideal für Fotos – und die Atmosphäre angenehmer, bevor die Tagestouristen aus Tokyo ankommen.

Bequeme Schuhe sind in Kamakura Pflicht. Du wirst viel zu Fuß unterwegs sein, und oft führen kleine Wege durch Waldstücke, über Steintreppen oder schmale Gassen. Auch wenn es auf der Karte nicht weit aussieht: Die Entfernungen summieren sich schnell. Plane genug Pausen ein und nimm dir Zeit – viele der schönsten Momente entstehen genau dann, wenn du nicht auf die Uhr schaust. Ein kleiner Regenschirm oder Sonnenschutz kann je nach Jahreszeit auch nicht schaden.

Ein weiteres praktisches Detail: In Kamakura findest du viele kleine Convenience Stores wie 7-Eleven oder Lawson, in denen du Snacks, Getränke oder auch Bargeld am Automaten bekommst. Einige Tempel akzeptieren nur Bargeld, daher ist es gut, immer ein paar Yen in der Tasche zu haben. WLAN ist in manchen Bereichen verfügbar, aber nicht flächendeckend – wenn du auf Nummer sicher gehen willst, lohnt sich ein Pocket Wi-Fi oder eine lokale SIM-Karte. Und noch ein persönlicher Tipp: Vergiss nicht, deine Kamera oder dein Handy vorher aufzuladen – du wirst es öfter zücken, als du jetzt denkst.

Kosten: Wie teuer ist Kamakura?

Kamakura ist – gerade im Vergleich zu anderen touristischen Zielen in Japan – sehr budgetfreundlich. Das beginnt schon bei der Anreise: Die Zugfahrt von Tokyo nach Kamakura kostet je nach Strecke etwa 920 bis 1200 Yen (hin und zurück). Wenn du mit dem Japan Rail Pass reist, ist die Verbindung über die JR Yokosuka Line sogar abgedeckt. Wer mehrere Orte kombinieren oder auch Enoshima besuchen möchte, fährt mit dem Enoshima-Kamakura Free Pass günstiger – dieser kostet rund 1600 Yen und beinhaltet auch die charmante Enoden-Bahn.

Eintrittspreise für Sehenswürdigkeiten bewegen sich meistens zwischen 200 und 500 Yen. Der Große Buddha kostet z. B. 300 Yen, der Hase-dera Tempel 400 Yen, und selbst der Bambusgarten im Hokoku-ji bleibt unter 500 Yen. Viele kleinere Schreine – wie der Sasuke Inari – sind sogar kostenlos zugänglich. Du kannst also mit einem kleinen Budget problemlos mehrere Highlights am Tag besuchen, ohne das Gefühl zu haben, ständig zur Kasse gebeten zu werden.

Auch beim Essen ist Kamakura sehr zugänglich. Streetfood bekommst du schon ab 300 Yen pro Snack, eine einfache Mahlzeit in einem kleinen Lokal kostet zwischen 700 und 1500 Yen. Selbst mit mehreren Stops für Essen, Tempel und Transport solltest du mit 25 bis 35 Euro pro Tag gut hinkommen. Wenn du dein Budget besonders im Blick behalten möchtest, kannst du dir Snacks vorab im Supermarkt besorgen oder ein kleines Bento mitnehmen – Picknickplätze gibt’s in Kamakura genug.

🌸Für Transport, Tempel & Essen solltest du mit ca. 25–35 € pro Tag rechnen. Viele Sehenswürdigkeiten kosten nur 200–500 Yen, Streetfood gibt’s ab 300 Yen – perfekt für Budgetreisende.

Kamakura allein entdecken: sicher & entspannt

Wenn du alleine unterwegs bist, wirst du Kamakura vermutlich schnell lieben. Die Stadt ist übersichtlich, ruhig und sicher – und damit perfekt für einen entspannten Tag oder auch einen längeren Aufenthalt. Viele der Wege zwischen den Sehenswürdigkeiten sind angenehm zu laufen, gut ausgeschildert und verlaufen durch grüne Viertel oder kleine Gassen. Auch die Einheimischen sind freundlich und hilfsbereit – selbst wenn die Sprachbarriere manchmal besteht, wird dir oft mit einem Lächeln oder einer Geste weitergeholfen.

Was ich besonders geschätzt habe: Es gibt viele Orte, an denen man sich einfach hinsetzen und zur Ruhe kommen kann – ohne dass man sich dabei beobachtet oder fehl am Platz fühlt. Ob auf einer Tempelbank, in einem kleinen Café oder am Strand – als Alleinreisender fühlt man sich in Kamakura nicht seltsam, sondern willkommen. Viele Cafés sind sogar explizit auf Einzelgäste ausgelegt, mit ruhigen Plätzen am Fenster, Steckdosen zum Arbeiten oder kleinen Buchregalen zum Schmökern.

Wenn du Wert auf Rückzugsorte legst, empfehle ich dir vor allem den Hokoku-ji Tempel mit dem Teehaus oder den Sasuke Inari Schrein, wo du in der Natur einfach mal durchatmen kannst. Auch der Spaziergang durch die Gassen rund um Komachi-dōri kann richtig guttun – gerade, wenn du dich mal treiben lassen möchtest. Alles in allem ist Kamakura ein wunderbarer Ort für Solo-Reisende, die etwas Ruhe suchen und trotzdem viel entdecken wollen.

Kamakura, Guide, Reiseguide, Japan, Kanto Region, Backpacking, Sightseeing, Streetphotography, Tempel

Kamakura für Backpacker und Budgetreisende

Kamakura ist nicht nur charmant, sondern auch äußerst freundlich zu deinem Reisebudget – ein Punkt, der gerade für Backpacker oder Budgetreisende nicht unwichtig ist. Viele der schönsten Sehenswürdigkeiten kosten wenig oder gar keinen Eintritt, und die Stadt ist kompakt genug, dass du fast alles zu Fuß erreichen kannst. Das spart nicht nur Geld, sondern ermöglicht es dir auch, ganz in deinem Tempo unterwegs zu sein.

Für Übernachtungen gibt es einige Hostels und günstige Gästehäuser in Bahnhofsnähe oder rund um Hase. Die Preise sind natürlich höher als in weniger touristischen Regionen, aber mit etwas Vorausplanung findest du gute Angebote. Wenn du lieber in Tokyo bleibst und Kamakura nur als Tagesziel nutzt, ist das aber ebenfalls problemlos machbar – besonders dank der günstigen Zugverbindungen und Tagespässe.

Auch kulinarisch wirst du in Kamakura fündig, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen. Neben den Streetfood-Ständen auf der Komachi-dōri gibt es viele kleine Lokale mit günstigen Sets, Udon-Nudeln oder vegetarischen Gerichten. Du kannst dir auch im Supermarkt ein Bento holen und in einem der Parks oder am Meer essen – so bekommst du echtes Japan-Feeling zum Sparpreis. Kamakura ist damit ein ideales Ziel für alle, die bewusst, aber nicht knauserig reisen wollen.

🌸Wenn du Japan weiter erkunden möchtest, könnten diese Beiträge auch spannend sein:
Ein Tag in Arashiyama: Tempel, Natur und Tradition
Japan für Anfänger: Verhaltensregeln und Tipps für deine erste Reise
Noboribetsu Guide: Hell Valley, Dämonen, Onsen und mehr

Ausflugsziele rund um Kamakura: Enoshima & Zushi

Wenn du ein bisschen mehr Zeit mitbringst oder ohnehin gerne am Meer bist, lohnt sich ein Abstecher nach Enoshima oder Zushi – zwei weitere charmante Küstenorte, die ganz in der Nähe von Kamakura liegen und sich wunderbar kombinieren lassen. Beide erreichst du schnell und unkompliziert mit der Enoden-Bahn oder einem kurzen Bus- bzw. Zugtransfer.

Enoshima ist eine kleine Insel, die über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist und sich besonders durch ihre Mischung aus Natur, Spiritualität und Meeresblick auszeichnet. Du findest dort nicht nur mehrere Schreine, sondern auch Höhlen, Aussichtspunkte und sogar ein kleines Aquarium. Die steilen Wege auf der Insel sind gesäumt von Souvenirläden, kleinen Cafés und Streetfood-Ständen – perfekt für einen entspannten Halbtagesausflug. Bei gutem Wetter kannst du sogar den Mount Fuji sehen! Wer möchte, kann Enoshima auch mit einem Strandspaziergang entlang der Shōnan-Küste kombinieren.

✨Bei gutem Wetter kannst du sogar den Mount Fuji sehen!

Zushi hingegen ist deutlich ruhiger und fühlt sich eher wie ein echter japanischer Wohnort am Meer an. Der Strand ist weniger überlaufen als in Kamakura oder Enoshima und zieht eher Einheimische als Touristen an. Wenn du Lust auf ein Picknick, etwas Ruhe oder einfach nur barfuß durchs Wasser gehen möchtest, ist Zushi der richtige Ort. Außerdem gibt es einige stylische Cafés und kleine Boutiquen, die besonders bei jüngeren Japanern beliebt sind. Zushi erreichst du in etwa 10–15 Minuten mit dem Zug von Kamakura.

Fazit

Kamakura ist weit mehr als ein klassisches Ausflugsziel von Tokyo. Die Stadt vereint Geschichte, Natur und Gelassenheit auf eine Art, die sofort entschleunigt. Ob du dich für Tempel und Spiritualität interessierst, durch Gassen streifen willst oder einfach nur Ruhe suchst – Kamakura gibt dir Raum, dich zu verlieren und wiederzufinden. Es ist ein Ort, der nicht laut ruft, sondern leise bleibt – und genau darin liegt seine Magie.

Was Kamakura für mich so besonders macht, ist diese Mischung aus Zugänglichkeit und Tiefe. Du musst kein Japan-Experte sein, um die Atmosphäre zu spüren. Und du brauchst kein großes Budget, um dich willkommen zu fühlen. Egal ob du einen Tag bleibst oder mehrere, ob du planst oder dich treiben lässt – Kamakura schenkt dir Momente, die bleiben.

Wenn du gerade deine Japan-Reise planst und noch nicht sicher bist, ob sich Kamakura „lohnt“, dann kann ich dir nur sagen: Ja, unbedingt. Dieser Ort ist wie eine sanfte Pause zwischen all den großen Städten – und vielleicht der Ort, an den du später heimlich zurückdenken wirst.

Warst du schon in Kamakura oder planst du gerade einen Ausflug dorthin?
Erzähl mir in den Kommentaren, welche Orte du besucht hast oder unbedingt sehen möchtest! 💬🌿


Lust auf mehr Japan-Tipps, Ausflugsziele & persönliche Empfehlungen?🌸
Dann abonnier meinen Newsletter – für monatliche Highlights, echte Erfahrungen & neue Beiträge!

Please follow and like us:
Pinterest

Vielleicht gefällt dir auch das:

3 Kommentare

  1. Liebe Vici,
    Ich war noch nie in Japan, aber ich finde, man spürt deine Liebe und Begeisterung für die Stadt in deinem Beitrag. Ich kann zwar verstehen, dass Leute an bestimmte Ort nur Tagesausflüge machen, aber ich stimme zu, dass es immer besser ist, mindestens eine Nacht zu bleiben, um den Ort ein wenig mehr zu spüren. Die Kirschblüte stelle ich mir toll vor. Außerdem super, dass es offenbar auch für Backpacker*innen bezahlbar und so einfach zu erreichen ist.
    Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap

  2. Meine Schwester war vor ein paar Wochen in Japan und hatte auch einige Buddha-Statuen besucht! Ob die auch dabei war, bin ich mir gerade nicht sicher! Aber Kamakura scheint ein wirklich schönes Örtchen für einen Tagesausflug zu sein! Schön, dass du auch noch erzählt hast, dass das kleine Füchse sein sollen! Ich hatte nämlich schon gegrübelt, was es mit den Figürchen auf sich hat!

    Liebe Grüße
    Jana

  3. Hi Vici,
    wie ich schon unter mehreren deiner Beiträge geschrieben habe ist Japan das Land das ganz oben auf meiner Reiseliste steht.
    Doch je mehr Beiträge ich von dir lese um so länger wird der von mir benötigte Urlaub 🙁
    Ich würde ja sagen das Kamakura ganz oben auf meiner Liste für den anstehenden Japan besuch steht, doch ich bin mir sicher dass bis zu meinem Urlaub noch etliche weitere Beiträge von dir zu Japan erscheinen werden…
    Deshalb habe ich mittlerweile die planung für den Japanurlaub an meine Freundin übergeben. LG
    Stephan

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

close

Gefällt dir dieser Blog?
Dann folge mir ganz einfach auf Social Media und bleibe immer auf dem Laufenden bzgl. meiner Reisen und Abenteuer. :)