Japan fasziniert mit seiner einzigartigen Mischung aus jahrhundertealter Tradition und hochmoderner Technologie. Viele träumen davon, nicht nur als Tourist durch das Land zu reisen, sondern wirklich in den japanischen Alltag einzutauchen – sei es für ein paar Monate oder ein ganzes Jahr. Das Working Holiday Visum macht genau das möglich: Es bietet dir die Freiheit, Japan zu erkunden, vor Ort zu arbeiten und das Leben dort auf eine Weise zu erleben, die als gewöhnlicher Tourist kaum möglich wäre.
Doch ein längerer Aufenthalt bringt viele Fragen und Unsicherheiten mit sich. Vielleicht weißt du noch gar nicht genau, wie du dein Jahr in Japan gestalten möchtest. Solltest du dich in einer bestimmten Stadt niederlassen oder lieber flexibel bleiben und das Land bereisen? Welche Möglichkeiten gibt es, eine Unterkunft zu finden, einen Job zu suchen oder mit einem begrenzten Budget zurechtzukommen? Und was ist mit den bürokratischen Hürden wie Bankkonto, Krankenversicherung oder der Anmeldung beim Rathaus?
All diese Themen können anfangs überwältigend wirken – besonders, wenn du zum ersten Mal für längere Zeit ins Ausland gehst. Aber keine Sorge! In diesem Guide nehme ich dich Schritt für Schritt mit und erkläre dir alles, was du wissen musst. Egal, ob du noch unsicher bist, ob ein Working Holiday das Richtige für dich ist, oder bereits kurz vor deiner Abreise stehst und die nächsten Schritte planst – hier findest du alle wichtigen Informationen, um dein Abenteuer in Japan erfolgreich zu starten.
Welche Art von Aufenthalt möchtest du in Japan haben?
Bevor du dich mit Themen wie Jobsuche, Unterkunft oder Bürokratie beschäftigst, solltest du dir zuerst eine grundlegende Frage stellen: Wie möchtest du dein Working Holiday in Japan gestalten? Diese Entscheidung beeinflusst viele deiner nächsten Schritte und kann darüber bestimmen, welche Vorbereitungen du treffen musst.
Vielleicht möchtest du dich an einem festen Ort niederlassen, um ein Gefühl für das alltägliche Leben in Japan zu bekommen. In Städten wie Tokio, Osaka oder Fukuoka gibt es zahlreiche Möglichkeiten, einen Job zu finden, Sprachkurse zu besuchen und dich in eine neue Umgebung einzuleben. Ein fester Wohnsitz bietet dir Stabilität, erleichtert den Aufbau eines sozialen Umfelds und macht organisatorische Dinge wie die Eröffnung eines Bankkontos oder die Anmeldung einer Krankenversicherung einfacher.
Wenn du jedoch lieber flexibel bleiben und so viel wie möglich vom Land sehen möchtest, kann es sinnvoll sein, dein Working Holiday als eine Art Langzeitreise zu gestalten. In diesem Fall bist du vielleicht eher auf Gelegenheitsjobs angewiesen, um dein Budget aufzustocken, während du von Stadt zu Stadt ziehst. Backpacker-Hostels, Farmarbeit oder saisonale Tätigkeiten in Ski-Resorts sind typische Jobs für Reisende, die nicht lange an einem Ort bleiben möchten. Dafür hast du die Freiheit, verschiedene Regionen Japans kennenzulernen, von den Metropolen bis hin zu kleinen Dörfern in den Bergen oder an der Küste.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, das Jahr in Japan als einen Neuanfang zu sehen und auszutesten, ob ein längerfristiges Leben dort für dich in Frage kommt. Manche nutzen das Working Holiday Visum als Einstieg, um sich beruflich zu orientieren oder Kontakte zu knüpfen, die später einen festen Aufenthalt in Japan erleichtern. Auch wenn das Visum zeitlich begrenzt ist, kann es eine wertvolle Erfahrung sein, um herauszufinden, ob Japan langfristig das richtige Land für dich ist.
Unabhängig davon, wie dein Plan aussieht, solltest du dir bewusst machen, dass sich deine Vorstellungen unterwegs ändern können. Vielleicht merkst du nach ein paar Monaten in einer Großstadt, dass du lieber mehr vom Land sehen möchtest, oder umgekehrt. Japan bietet viele Möglichkeiten, und ein Working Holiday ist genau dafür da – um herauszufinden, was am besten zu dir passt.
Wo in Japan willst du leben?
Sich für einen Ort in Japan zu entscheiden, kann eine der schwierigsten Fragen am Anfang deines Working Holiday sein. Das Land ist unglaublich vielseitig – von den geschäftigen Straßen Tokios über die entspannten Strände Okinawas bis hin zu den historischen Tempelstädten Kyotos gibt es unzählige Möglichkeiten. Wo du dich niederlässt, hängt stark davon ab, was du dir von deinem Aufenthalt erhoffst.
Wenn du das Stadtleben liebst und möglichst viele Möglichkeiten für Jobs, Freizeit und Networking haben möchtest, sind Metropolen wie Tokio, Osaka oder Fukuoka eine gute Wahl. Tokio ist die größte Stadt Japans und bietet unendliche Möglichkeiten – von internationalen Events über zahlreiche Arbeitsangebote bis hin zu einer riesigen Expat-Community. Allerdings sind auch die Lebenshaltungskosten hier am höchsten, vor allem, wenn du zentral wohnen möchtest. Osaka hingegen ist etwas günstiger, hat aber ebenfalls eine lebendige Kulturszene und ein starkes Nachtleben. Fukuoka, die größte Stadt auf Kyūshū, gilt als einer der besten Orte für junge Menschen, die sich in Japan niederlassen möchten – niedrige Mieten, eine entspannte Atmosphäre und trotzdem eine gute Infrastruktur machen sie besonders attraktiv.
Wenn du Japan lieber abseits der großen Städte erleben möchtest, bieten sich kleinere Orte oder ländliche Gegenden an. Kobe, Sapporo oder Hiroshima sind interessante Alternativen, die zwar städtisches Leben bieten, aber nicht so überwältigend groß sind.
Eine ganz andere Möglichkeit ist, sich für einen Ort zu entscheiden, der besonders bei Touristen beliebt ist. Städte wie Kyoto oder Naha auf Okinawa bieten viele Gelegenheitsjobs in der Gastronomie oder im Tourismusbereich. Gerade in Kyoto gibt es oft Jobs in Hostels oder Cafés, die sich an internationale Gäste richten. Okinawa hingegen ist für sein tropisches Klima bekannt – wer gerne in Strandnähe lebt und vielleicht in einem Resort arbeiten möchte, könnte hier glücklich werden.
Egal, für welchen Ort du dich entscheidest, wichtig ist, dass du realistisch einschätzt, was du brauchst. Möchtest du viele Kontakte zu anderen Expats? Brauchst du gute öffentliche Verkehrsanbindungen? Willst du lieber eine günstige Wohnung oder ist dir eine zentrale Lage wichtiger? Am Ende gibt es keine falsche Entscheidung – und falls du merkst, dass es dich doch woanders hinzieht, kannst du deinen Plan jederzeit anpassen.



Brauche ich eine Sprachschule in Japan oder reicht Selbststudium?
Eine der großen Fragen, die sich viele vor einem Working Holiday in Japan stellen, ist, ob es sinnvoll ist, eine Sprachschule zu besuchen oder ob man auch ohne Japanisch Kenntnisse gut zurechtkommt. Die Antwort hängt stark davon ab, was du in Japan vorhast, wie gut du dich bereits verständigen kannst und welche Erfahrungen du während deines Aufenthalts machen möchtest.
Wenn du planst, längere Zeit in einer japanischen Stadt zu leben und dort zu arbeiten, können Sprachkenntnisse einen großen Unterschied machen. In vielen Branchen sind zumindest grundlegende Japanisch Kenntnisse erforderlich, um einen Job zu finden – vor allem, wenn du außerhalb von internationalen Hostels oder Cafés arbeiten möchtest. Eine Sprachschule kann dir helfen, schnell Fortschritte zu machen, dir Sicherheit im Alltag geben und dir den Einstieg erleichtern. Zudem bieten viele Schulen nicht nur Unterricht, sondern auch Unterstützung bei praktischen Dingen wie der Wohnungssuche oder Behördengängen.
Allerdings ist eine Sprachschule nicht unbedingt notwendig, vor allem, wenn du mit einem begrenzten Budget reist. Der Unterricht ist oft teuer und kann mehrere Hundert Euro pro Monat kosten. Falls du dir nicht sicher bist, ob sich die Investition lohnt, gibt es Alternativen: Du kannst Japanisch auch im Selbststudium lernen, mit Online-Kursen oder durch Tandem-Sprachpartner. Viele Städte haben auch kostenlose oder günstige Sprachkurse, die von lokalen Freiwilligen angeboten werden.
Eines ist jedoch klar: Ganz ohne Japanisch wird dein Alltag in Japan schwierig. Auch wenn du in großen Städten wie Tokio oder Osaka viele englische Schilder findest, ist Englisch in der japanischen Gesellschaft wenig verbreitet. Behördengänge, Arztbesuche oder selbst ein einfaches Gespräch an der Supermarktkasse können schnell zur Herausforderung werden. Deshalb ist es essenziell, zumindest die Grundlagen der Sprache zu lernen.
Wie findest du eine langfristige Unterkunft in Japan?
Eine der wichtigsten Entscheidungen während deines Working Holiday in Japan ist die Wahl deiner Unterkunft. Gerade am Anfang kann es schwierig sein, das richtige Zuhause zu finden – besonders, wenn du die Sprache nicht sprichst oder nicht genau weißt, welche Optionen es gibt. Japan hat jedoch einige Wohnmöglichkeiten, die speziell auf internationale Reisende und Working-Holiday-Teilnehmer zugeschnitten sind.
Viele entscheiden sich zunächst für ein Share House, also eine Wohngemeinschaft mit anderen Bewohnern. Das hat mehrere Vorteile: Die Mieten sind meist günstiger als bei einer eigenen Wohnung, und oft sind die Zimmer bereits möbliert. Zudem ersparst du dir viele bürokratische Hürden, da Share Houses meist keine langfristigen Mietverträge oder hohe Kautionen erfordern. Ein großer Pluspunkt ist auch die soziale Komponente – du lernst schnell andere Leute kennen, oft sowohl Japaner als auch internationale Bewohner, und kannst dir das Einleben erleichtern. Bekannte Anbieter für Share Houses sind zum Beispiel Oakhouse, Borderless House oder Sakura House.
Eine weitere beliebte Option, vor allem für den Start, sind Hostels oder Gästehäuser, in denen du für einen begrenzten Zeitraum wohnen kannst, während du nach einer langfristigen Unterkunft suchst. Manche Hostels bieten sogar „Work-for-Stay“-Programme an, bei denen du für einige Stunden Arbeit am Tag kostenlos übernachten kannst. Das kann besonders nützlich sein, wenn du erstmal ankommen und dich orientieren möchtest.
Falls du vorhast, durch Japan zu reisen oder nur für ein paar Monate an einem Ort zu bleiben, sind auch Airbnb oder monatlich mietbare Apartments eine gute Alternative. Diese sind oft teurer als Share Houses, bieten aber mehr Privatsphäre und erfordern keine langfristigen Verpflichtungen.
Behördengänge in Japan: Unterkunft anmelden, Krankenversicherung & Rentenversicherung
Sobald du in Japan angekommen bist und eine feste Unterkunft hast, musst du dich bei der Stadt oder Gemeinde anmelden. Dieser Schritt ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch wichtig für andere bürokratische Prozesse wie die Eröffnung eines Bankkontos oder den Abschluss einer Krankenversicherung.
Die Anmeldung erfolgt im lokalen Ward Office deines Wohnortes (in größeren Städten hat meist jeder Bezirk sein eigenes Ward Office). Dafür benötigst du deinen Reisepass und deine Residence Card, die du bereits bei der Einreise nach Japan erhalten hast. Innerhalb von 14 Tagen nach dem Umzug musst du deine Adresse dort registrieren lassen. Nach der Anmeldung erhältst du eine „Jūminhyō“ (住民票), eine Meldebescheinigung, die oft für weitere Anträge benötigt wird.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Krankenversicherung. In Japan gibt es eine staatliche Krankenversicherung, in die du automatisch aufgenommen wirst, sobald du dich bei der Stadtverwaltung anmeldest. Sie deckt in der Regel 70 % der medizinischen Kosten, sodass du nur 30 % selbst zahlen musst. Die monatlichen Beiträge variieren je nach Einkommen, sind aber für Working-Holiday-Reisende in der Regel relativ niedrig. Falls du bereits eine private Auslandskrankenversicherung hast, kannst du dich theoretisch von der National Health Insurance abmelden, doch das ist nicht immer zu empfehlen, da Ärzte und Krankenhäuser in Japan oft nur mit dem nationalen System arbeiten.
Neben der Krankenversicherung wirst du auch in das japanische Rentensystem aufgenommen. Rein theoretisch bedeutet das, dass du während deines Aufenthalts Beiträge zur Rentenversicherung zahlen müsstest. Die gute Nachricht ist jedoch, dass du dich als Working-Holiday-Teilnehmer von diesen Zahlungen befreien lassen kannst. Dafür musst du im Rathaus einen Antrag stellen, der in der Regel problemlos bewilligt wird.
Japanische Telefonnummer holen – Welche Optionen gibt es?
Eine japanische Telefonnummer ist in vielen Situationen unerlässlich. Sei es für die Jobsuche, die Eröffnung eines Bankkontos oder einfach für den Kontakt mit neuen Freunden – früher oder später wirst du eine lokale Nummer brauchen. Glücklicherweise gibt es mehrere Möglichkeiten, eine SIM-Karte oder eine alternative Lösung zu bekommen, je nachdem, wie lange du bleibst und welche Anforderungen du hast.
Die einfachste und flexibelste Option für Working-Holiday-Reisende ist eine Prepaid-SIM-Karte. Diese sind in Japan leicht erhältlich und erfordern oft keine langen Verträge oder komplizierte Anmeldeprozesse. Anbieter wie Mobal, Sakura Mobile oder Japan Wireless bieten spezielle SIM-Karten für Ausländer an, die sich gut für einen längeren Aufenthalt eignen. Diese Karten kommen meist mit Datenvolumen und einer japanischen Telefonnummer für Anrufe und SMS. Der Vorteil ist, dass sie direkt nach der Bestellung genutzt werden können, oft ohne langfristige Verpflichtungen.
Falls du vorhast, länger in Japan zu bleiben oder einen festen Job zu suchen, könnte sich ein richtiger Mobilfunkvertrag lohnen. Die großen Anbieter in Japan sind Docomo, SoftBank und au, aber es gibt auch günstigere Alternativen wie Rakuten Mobile oder UQ Mobile. Ein Vertragsabschluss kann jedoch komplizierter sein, da du in der Regel ein japanisches Bankkonto und eine längere Aufenthaltsdauer nachweisen musst. Zudem sind viele Verträge auf mindestens ein oder zwei Jahre ausgelegt, was sie für Working-Holiday-Reisende oft unpraktisch macht.
Insgesamt hängt die Wahl der besten Lösung davon ab, wie du dein Working Holiday gestalten möchtest. Falls du einfach nur erreichbar sein möchtest und mobiles Internet brauchst, reicht eine Prepaid-SIM völlig aus. Wenn du dich langfristig in Japan niederlassen willst oder regelmäßig telefonieren musst, lohnt sich eventuell ein Mobilfunkvertrag.

Ein Bankkonto in Japan eröffnen – So funktioniert es
Für viele Working-Holiday-Reisende ist die Eröffnung eines japanischen Bankkontos einer der ersten großen organisatorischen Schritte. Besonders wenn du in Japan arbeiten möchtest, ist ein Konto oft Pflicht, da viele Arbeitgeber nur auf ein japanisches Bankkonto überweisen. Aber auch für Mietzahlungen oder bestimmte Verträge kann ein lokales Konto notwendig sein. Glücklicherweise gibt es einige Banken, die den Prozess für Ausländer einfacher gestalten.
Die bekanntesten Banken in Japan sind Mizuho, SMBC, Mitsubishi UFJ und Japan Post Bank (Yūcho Ginkō). Allerdings setzen viele dieser Banken eine Mindestaufenthaltsdauer von sechs Monaten oder länger voraus, bevor du ein Konto eröffnen kannst. Eine der einfachsten Optionen für Working-Holiday-Reisende ist daher Japan Post Bank, da sie in der Regel auch für Personen mit kürzerem Aufenthalt offen ist. Eine weitere beliebte Wahl ist Shinsei Bank, die benutzerfreundlich ist und Online-Banking in Englisch anbietet.
Um ein Konto zu eröffnen, benötigst du einige Dokumente:
- Residence Card mit deiner registrierten Adresse in Japan
- Reisepass
- Japanische Telefonnummer (ohne eine lokale Nummer lehnen viele Banken Anträge ab)
Manche Banken verlangen zusätzlich eine japanische My Number Card oder zumindest eine „My Number“-Bescheinigung, die du beim Rathaus beantragen kannst.
Falls dir der Prozess zu kompliziert ist oder du nur ein Konto für Geldtransfers benötigst, gibt es Alternativen. Dienste wie Wise (ehemals TransferWise) oder Revolut ermöglichen es dir, Geld in verschiedenen Währungen zu halten und mit einer Karte in Japan zu bezahlen, oft zu besseren Wechselkursen als klassische Banken. Diese digitalen Banken eignen sich besonders, wenn du nur gelegentlich Geld überweisen oder abheben musst. Allerdings akzeptieren nicht alle Arbeitgeber Zahlungen auf ausländische Konten, sodass ein japanisches Konto trotzdem sinnvoll sein kann.
Die Eröffnung eines Bankkontos in Japan kann manchmal etwas umständlich sein, vor allem wegen der Sprachbarriere oder strenger Bankrichtlinien. Falls du Probleme hast, kann es helfen, mit einem japanischsprachigen Freund zur Bank zu gehen oder eine Filiale zu wählen, die für ihre Offenheit gegenüber ausländischen Kunden bekannt ist. Sobald du dein Konto hast, bekommst du eine Bankkarte, mit der du in Japan problemlos Geld abheben und Überweisungen tätigen kannst – und bist damit einen großen Schritt weiter in deinem neuen Alltag.
Ankommen und sich mit der Stadt vertraut machen – So findest du dich in Japan schnell zurecht
Egal, ob du dich für eine Großstadt wie Tokio oder eine kleinere Stadt wie Fukuoka entschieden hast – die ersten Tage in einer neuen Umgebung können überwältigend sein. Gerade in Japan, wo vieles anders funktioniert als in westlichen Ländern, ist es wichtig, sich schnell mit den wichtigsten Orten und Abläufen vertraut zu machen. Je besser du deine neue Stadt verstehst, desto leichter wird es, dich einzuleben und den Alltag zu genießen.
Ein guter erster Schritt ist es, dein direktes Wohnumfeld zu erkunden. Wo ist der nächste Supermarkt, die nächste Bahnstation oder der nächste Kombini? Viele dieser Dinge wirst du in den ersten Tagen immer wieder brauchen. Falls du in einem Share House oder einer WG wohnst, lohnt es sich auch, deine Mitbewohner nach Tipps zu fragen – sie kennen sich oft bereits aus und können dir die besten Orte in der Umgebung zeigen.
Das öffentliche Verkehrsnetz zu verstehen, ist ebenfalls entscheidend. In vielen Städten ist die U-Bahn oder die Bahn das wichtigste Verkehrsmittel. Falls du dich in Tokio, Osaka oder Kyoto aufhältst, solltest du dich mit den Netzplänen vertraut machen und dir direkt eine IC-Karte wie Suica oder Pasmo besorgen. Diese funktioniert in fast allen Städten Japans und erleichtert dir das Bezahlen in Bussen, Bahnen und sogar in vielen Geschäften. In kleineren Städten gibt es oft nur Busse oder Straßenbahnen, und es kann sein, dass du dich an andere Ticket- oder Zahlungssysteme gewöhnen musst.
Auch dein Alltag wird viel einfacher, wenn du die wichtigsten Orte in deiner Stadt kennst. Wo befindet sich das Rathaus, falls du noch eine Anmeldung erledigen musst? Gibt es ein großes Einkaufszentrum in der Nähe, in dem du günstige Haushaltsgegenstände oder Kleidung kaufen kannst? Welche Parks oder Grünflächen gibt es, um einfach mal abzuschalten? Gerade in Großstädten kann es helfen, sich frühzeitig ein paar Orte zu suchen, an denen du dich wohlfühlst und den Trubel hinter dir lassen kannst.
🌸 Starte dein Abenteuer in Japan – noch mehr Tipps, Erfahrungen & Reiseguides findest du hier:
➔ „Mein erster Monat in Japan: Osaka im Zeitraffer“
➔ „Nara Guide: Die Stadt der Rehe“
➔ „Aomori im Norden von Japan: Was dich alles erwartet“
Arbeiten in Japan – Lohnt es sich und wie schwer ist es, einen Job zu finden?
Eine der größten Fragen beim Working Holiday in Japan ist, ob man tatsächlich arbeiten möchte – und ob es einfach ist, einen Job zu finden. Während einige Reisende genug Ersparnisse mitbringen, um die Zeit in Japan ohne Arbeit zu finanzieren, nutzen viele die Gelegenheit, um vor Ort Geld zu verdienen und gleichzeitig wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Doch wie leicht ist es wirklich, in Japan zu arbeiten?
Grundsätzlich hängt die Jobsuche stark von deiner Stadt, deinen Japanischkenntnissen und deinen Erwartungen ab. In großen Städten wie Tokio, Osaka oder Kyoto gibt es viele Jobmöglichkeiten, insbesondere in internationalen Cafés, Hostels oder als Sprachlehrer für Englisch oder andere Sprachen. In ländlicheren Gegenden kann es hingegen schwieriger sein, einen passenden Job zu finden, da die meisten Arbeitgeber zumindest grundlegende Japanischkenntnisse erwarten.
Wie einfach es ist, einen Job zu finden, hängt stark von der Saison ab. In touristischen Hochburgen wie Kyoto oder Okinawa werden in der Hochsaison oft zusätzliche Arbeitskräfte gesucht. Auch in Ski-Resorts in Hokkaido oder Nagano gibt es während der Wintersaison viele Jobs für Ausländer.
Arbeiten in Japan kann eine spannende Erfahrung sein – nicht nur, um Geld zu verdienen, sondern auch, um die Kultur und den Arbeitsalltag besser kennenzulernen. Auch wenn die Jobsuche je nach Stadt und Sprachkenntnissen etwas Geduld erfordern kann, gibt es in der Regel immer Möglichkeiten, sich etwas dazuzuverdienen und damit den Aufenthalt zu finanzieren.
Leben in Japan mit einem Budget – Ist das möglich?
Japan hat den Ruf, ein teures Land zu sein – und in gewisser Weise stimmt das auch. Besonders in Städten wie Tokio oder Kyoto können Mieten, Lebensmittel und Transport schnell ins Geld gehen. Doch ein Working Holiday bedeutet nicht, dass du ein Vermögen ausgeben musst. Mit den richtigen Strategien kannst du auch mit einem kleineren Budget gut in Japan leben.
Die größten Kostenfaktoren sind in der Regel Miete, Lebensmittel und Transport. Eine eigene Wohnung in zentraler Lage kann teuer sein, aber es gibt viele Alternativen, um günstiger zu wohnen. Share Houses oder Gästehäuser sind meist die beste Wahl für Working-Holiday-Reisende, da sie erschwinglich sind und keine langfristigen Mietverträge erfordern. Wer noch mehr sparen möchte, kann sich für einen „Work-for-Stay“-Job entscheiden, bei dem Unterkunft und manchmal auch Essen gegen ein paar Stunden Arbeit am Tag gestellt werden.
Beim Einkaufen lohnt es sich, auf Supermärkte anstatt Conbini zu setzen. Viele Supermärkte reduzieren außerdem abends die Preise für frische Lebensmittel. Restaurants können teuer sein, aber es gibt zahlreiche günstige Ketten wie Sukiya, Yoshinoya oder Matsuya, wo du für wenig Geld eine warme Mahlzeit bekommst.
Auch beim Transport gibt es Sparmöglichkeiten. Monatskarten für U-Bahnen und Züge lohnen sich, wenn du regelmäßig dieselbe Strecke fährst.
Zudem gibt es viele Möglichkeiten, günstig oder sogar kostenlos an Freizeitaktivitäten teilzunehmen. Viele Tempel und Schreine verlangen keinen Eintritt. Parks und Gärten sind ideale Orte zum Entspannen und es gibt zahlreiche kostenlose in den großen Städten.
Japan ist definitiv kein günstiges Land, doch mit der richtigen Planung kannst du gut mit einem kleinen Budget auskommen. Viele Working-Holiday-Reisende arbeiten nur wenige Stunden pro Woche und können sich trotzdem einen angenehmen Alltag leisten.
Die wichtigsten Apps für den Alltag in Japan
Japan funktioniert in vielen Bereichen anders als westliche Länder. Sei es beim Navigieren durch die Stadt, beim Bezahlen oder bei der Jobsuche. Zum Glück gibt es einige Apps, die dir den Alltag erheblich erleichtern und dir helfen, dich schneller zurechtzufinden. Hier sind die wichtigsten Anwendungen, die du dir direkt nach deiner Ankunft in Japan herunterladen solltest:
- Google Maps – Die beste App zur Navigation in Japan. Sie zeigt nicht nur den kürzesten Weg, sondern auch detaillierte Informationen zu Bahn- und Busverbindungen, inklusive Echtzeit-Abfahrtszeiten und alternativen Routen. Besonders hilfreich ist die Funktion, die dir anzeigt, welchen Ausgang du in großen Bahnhöfen nehmen solltest.
- Google Translate – Unverzichtbar für die Kommunikation. Besonders praktisch ist die Kamerafunktion, mit der du Schilder, Speisekarten oder Formulare direkt übersetzen kannst. Für schnelle Übersetzungen im Gespräch ist die Konversationsfunktion hilfreich.
- Wise (ehemals TransferWise) – Perfekt für internationale Geldüberweisungen oder wenn du verschiedene Währungen verwalten möchtest.
- GaijinPot Jobs – Die beste Job-App für englischsprachige Stellenangebote in Japan. Hier findest du vor allem Jobs in Cafés, Hostels oder als Sprachlehrer, die keine oder nur geringe Japanischkenntnisse erfordern.
- Hello Work – Die offizielle Jobplattform der japanischen Arbeitsagentur. Sie hat viele Jobangebote, allerdings sind die meisten davon auf Japanisch. Wenn du zumindest Grundkenntnisse hast oder Unterstützung suchst, kann sich ein Besuch bei einer lokalen Hello Work-Filiale lohnen.
- LINE – Die wichtigste Messaging-App in Japan. Fast jeder Japaner nutzt LINE statt WhatsApp, sei es für private Chats, geschäftliche Kommunikation oder Gruppenchats. Auch viele Arbeitgeber oder Vermieter bevorzugen LINE für die Kontaktaufnahme.

Grundlegende Verhaltensregeln in Japan
Japan ist bekannt für seine höfliche und respektvolle Gesellschaft. Viele ungeschriebene Regeln des Alltags sind für Einheimische selbstverständlich, können aber für Besucher ungewohnt sein. Hier sind einige der wichtigsten Verhaltensregeln, die du kennen solltest:
- Leise in öffentlichen Verkehrsmitteln – Telefonieren in Zügen und Bussen gilt als unhöflich. Halte Gespräche leise und schalte dein Handy in den Vibrationsmodus.
- Schuhe ausziehen – Beim Betreten von Wohnungen, traditionellen Unterkünften oder Tempeln werden die Schuhe ausgezogen. Achte darauf, bereitgestellte Hausschuhe zu nutzen, falls vorhanden.
- Mülltrennung & Entsorgung – Japan hat ein strenges Mülltrennungssystem. Mülltonnen sind selten, daher solltest du deinen Abfall oft mitnehmen und zu Hause entsorgen.
- Keine Trinkgelder geben – Trinkgeld wird in Japan nicht erwartet und kann sogar als unhöflich empfunden werden. Der Service ist in Restaurants und Geschäften bereits im Preis enthalten.
- Richtige Nutzung von Rolltreppen – Je nach Region steht man auf der linken (Tokio) oder rechten (Osaka) Seite.
Falls du dich noch tiefer mit den Verhaltensregeln in Japan beschäftigen möchtest, dann lies meinen Guide zu japanischen Verhaltensregeln.
Fazit
Das Working Holiday ist eine einmalige Gelegenheit in Japan wirklich zu leben, zu arbeiten und in den Alltag einzutauchen. Die ersten Schritte mögen herausfordernd wirken – von der Wahl der richtigen Stadt über die Jobsuche bis hin zu den bürokratischen Hürden –, aber mit der richtigen Vorbereitung lässt sich alles leicht bewältigen.
Wichtig ist, dass du dir von Anfang an klar machst, wie du deinen Aufenthalt gestalten möchtest. Möchtest du an einem Ort bleiben oder durch das Land reisen? Planst du zu arbeiten, um dein Budget aufzustocken, oder möchtest du dich voll und ganz auf das Erkunden Japans konzentrieren? Egal, für welchen Weg du dich entscheidest, Japan bietet dir unzählige Möglichkeiten, unvergessliche Erfahrungen zu sammeln.
Sich in einem neuen Land zurechtzufinden, braucht Zeit. Doch je mehr du dich mit der Sprache, der Kultur und den Gewohnheiten vertraut machst, desto einfacher wird dein Alltag.
Nutze dein Working-Holiday-Jahr, um neue Dinge auszuprobieren, Herausforderungen anzunehmen und das Beste aus deiner Zeit in Japan zu machen. Es wird Momente geben, in denen du dich vielleicht unsicher fühlst oder vor ungewohnten Situationen stehst – doch genau das macht diese Erfahrung so wertvoll. Am Ende wirst du mit vielen Erinnerungen, neuen Freundschaften und einem tieferen Verständnis für Japan zurückblicken.
Dein Abenteuer beginnt jetzt – also pack deine Koffer, sei offen für Neues und genieße die Reise!
Bist du bereit, dein Working Holiday in Japan zu starten? 🌏✨
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There are 6 comments
So ein Jahr in Japan klingt genial! Nur leider hab ich viel zu viel Flugangst, um das je umzusetzen! Aber meine Schwester plus Family war so angetan von diesem Land, dass sie sich vorstellen könnten, irgendwann dort zu leben!
PS: Ich würde eine Sprachschule dem Selbststudium vorziehen, schon um Rückmeldung über meine Aussprache zu bekommen 🙂
Liebe Grüße
Jana
Liebe Vici,
ich liebe Japan einfach und freue mich sehr über deine Erfahrungen über ein Working Holiday Visum.
Besonders begeistert mich, dass der Artikel so gut erklärt, wie vielfältig die Möglichkeiten sind. Vom pulsierenden Stadtleben in Tokio bis hin zu den ruhigen, schönen Orten wie Okinawa. Für mich ist die Idee, so tief in den japanischen Alltag einzutauchen, einfach unschlagbar, weil ich dabei so viel lernen und erleben könnte. Die Tipps zu den Sprachkenntnissen sind klasse.
Deinen Artikel habe ich mir direkt als Favorit abgespeichert.
Liebe Grüße
Mo
Wenn ich durch meine Ausbildung nicht so eingespannt wäre, würde ich auch gern mal ein Jahr ins Ausland gehen und das Land, die Leute und die Sprache kennenlernen! Schön dass du hier so viele wichtige Infos und deine Erfahrung teilst, da können Interessierte definitiv was draus mitnehmen!
Liebe Grüße
Aimee
Liebe Vici, dein Beitrag zum Working Holiday in Japan betrifft mich zwar nicht mehr direkt, aber interessant fand ich ihn trotzdem! Die Vorstellung, nicht nur als Tourist, sondern wirklich in den japanischen Alltag einzutauchen, klingt unglaublich spannend. Besonders hilfreich finde ich deine Tipps zu den ersten Schritten vor Ort. Deine Erfahrungen machen Mut und zeigen, dass man mit guter Vorbereitung viel erleben kann. Danke für die wertvollen Einblicke! Herzliche Grüße, Cornelia
Hallo liebe Vici,
dein Beitrag ist richtig hilfreich für alle, die den Sprung nach Japan wagen wollen. Super strukturiert und mit vielen wertvollen Tipps – vor allem der Teil mit dem Bankkonto und dem Wohnsitz war für mich sehr aufschlussreich.
Ein großartiger Einstiegsguide!
Herzliche Grüße und weiterhin tolle Reiseerlebnisse,
Saskia Katharina
Ach, das liebe Visum! Vor dem Problem stehe ich auch bald. Ich hoffe noch auf das Rentner-Visum für meinen Mann, so dass ich es automatisch auch erhalte. Wenn wir das nicht bekommen (ist in Namibia ein Nasenfaktor, es kann jeden treffen!), geht nur noch das Working-Visum. Und dann haben wir genau die Themen, die Du da aufgelistet hast. Ich bin selbst gespannt, wie wir das hinkriegen werden.
Japan ist total reizvoll, aber mit der Sprache hätte ich bestimmt Probleme. Ich lerne gerade Afrikaans, aber das ist ein Spaziergang gegen japanisch! Und selbst dabei tue ich mir schwer! *lach*
Aber bereisen würde ich Japan unfassbar gerne! Nur nicht dort arbeiten. Es bleibt wohl beim Tourismus.
Liebe Grüße, Bea.