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Teil 7: Chiang Mai – Ruhe und angespannte Nerven

Chiang Mai. Die erste Stadt im Norden auf unserem Roadtrip und eine Stadt, mit der ich persönlich eine ganz besondere Verbindung habe. Denn 2019 war diese Stadt der Beginn meiner ersten Solo-Weltreise. Ich verliebte mich in den Norden. Ich verliebte mich in die Küche, die Tempel, die Atmosphäre und die Freundlichkeit der Menschen…

Mit jedem Kilometer auf dem Weg von Sukhothai nach Chiang Mai wurde ich glücklicher und meine Vorfreude stieg. Doch nicht nur meine Vorfreude wurde stärker, sondern es mischte sich langsam auch etwas Angst dazu… Zwei Jahre sind immerhin eine lange Zeit und dank Covid ist nichts mehr, wie es einmal war.

Doch meine Angst war im Endeffekt vollkommen unbegründet. Schon nach den ersten Minuten, die ich in Chiang Mai war, wusste ich, dass sich zwar oberflächlich einiges verändert hat, aber in der Tiefe ist Chiang Mai noch immer die Stadt, die ich von damals kannte.

Aber genug von dem ganzen sentimentalen Gerede. Ich erzähle dir jetzt, wie die Woche war:

Getrennte Wege schaden manchmal nicht

Die überwiegende Zeit in Chiang Mai verbrachten wir getrennt. Jeder ging seinen eigenen Tätigkeiten oder Interessen nach. Und ganz ehrlich, das war auch gut so. Ich denke jeder von uns brauchte die Zeit, um sich wieder zu regenerieren. Ich tat es jedenfalls.

In Chiang Mai gibt es eigentlich so viel zu entdecken und anfangs hatte ich auch eine ziemlich lange Liste mit Dingen, die ich mir während dieser Woche unbedingt anschauen wollte. Doch daraus wurde nichts. Ich hatte nicht wirklich die Kraft dazu… und kaum in Chiang Mai angekommen, reizte es mich auch nicht mehr blind einer Liste zu folgen.

Was tat ich also während dieser Woche?

Tja, ich sah mir schon ein paar Tempel an (dazu in einem anderen Beitrag mehr). Die meiste Zeit aber fuhr einfach so auf meinem Scooter durch die Stadt, ließ mich treiben, besuchte gleich mehrere Cafés an einem Tag und aß, bis ich fast platzte.

Es war großartig! Langsam, aber sicher begann ich mich wieder wie ich selbst zu fühlen. Meine Batterien schienen sich wieder aufzuladen.

100%iges aufladen der Batterien? Leider nicht!

Und doch konnte ich meine Batterien nicht zu 100% aufladen… Denn obwohl wir die Tage großteils getrennt voneinander verbrachten, schliefen wir doch im selben Hostel.

Ich liebe es normalerweise in Hostel zu übernachten… ich habe auch kein Problem mit anderen Menschen in einem Raum zu schlafen, wenn alle untereinander aufeinander Rücksicht nehmen. Für mich bedeutet das, zum Beispiel, keine lauten Gespräche mitten in der Nacht zu führen, nicht unbedingt etwas zwischen tausend Plastiksackerl zu suchen, wenn andere schlafen oder nicht um 3Uhr morgens die gesamte Zimmerbeleuchtung aufzudrehen… eben nicht gerade rücksichtsvoll.

All diese Dinge, sollten eigentlich logisch sein… tja, für meine Mitfahrer wohl nicht. Dementsprechend schlecht schlief ich und war teilweise morgens auch wirklich, wirklich grantig. Nicht gerade die besten Voraussetzungen um sich zu erholen.

Ich weiß, ich hätte jederzeit auschecken können… aber in meinem Kopf war es noch immer unser Roadtrip. Und wenn ich wo anders hingehen würde, dann hätte es sich für mich wie versagen angefühlt. Wie eine Niederlage, die man sich schlussendlich eingesteht. Eingesteht, dass dieser Roadtrip keine gute Idee war. Ich war einfach noch nicht so weit, dieses Experiment als gescheitert zu erklären. Deshalb blieb ich.

Ein gemeinsamer Tag – eine Achterbahn der Gefühle

Wie gesagt, wir verbrachten die meiste Zeit getrennt voneinander und führten auch keine langen Gespräche miteinander.

Doch es war noch immer unser gemeinsamer Roadtrip und so entschlossen wir uns schließlich dazu, dass wir wenigstens einen Tag miteinander verbringen sollten.

Ich hätte es besser wissen sollen… Obwohl ich langsam wieder Energie tanke, war ich einfach noch nicht bereit für einen ganzen Tag. Ein Essen, ein gemeinsamer Tempel wäre wahrscheinlich okay gewesen. Doch gemeinsam an einen Ort zu fahren, an dem ich sie nicht alleine stehen lassen konnte und sie somit auf mich und das Auto angewiesen waren, war ein großer Fehler. Es katapultiere mich emotional zurück.

Zwei Tempel und blanke Nerven

Auf dem Plan heute stand der Doi Suthep und der Pha Lat Tempel, einer meiner absoluten Lieblingsorte hier.

Doch schon im Auto merkte ich, wie es langsam zu kriseln begann… keine Ahnung wieso. Schon nach wenigen Minuten fing ich an mich genervt zu fühlen. All die Konversationen um mich herum nervten mich einfach nur… Der eine beschwerte sich über die Kurven, die andere über die frühe Zeit und noch jemand über die Hitze früh morgens.

Und genau deshalb beschloss ich die anderen zum Doi Suthep Tempel nicht zu begleiten. Ich hatte ihn vor zwei Jahren schon einmal gesehen und brauchte einfach auch Zeit um mich zu beruhigen. Ich setzte die Anderen also ab, fuhr weiter den Berg hinauf und machte Stopp bei einem Viewpoint. Die Aussicht war einfach nur wunderschön und ich kaufte mir dort eine rote Weste, die mittlerweile zu meinem absoluten Lieblingskleidungsstück wurde.

Irgendwann musste ich sie schließlich wieder abholen und so fuhren wir weiter zu unserem nächsten Stopp, den Pha Lat Tempel. Eine Tempelanlage, die sich mitten im Wald und neben einem Fluss bzw. Wasserfall befand. Diese Tempelanlage strahlt eine solche Ruhe aus, dass ich mich jedes Mal aufs Neue einfach nur wohl und fast schon geborgen fühle. Ich komme hier wirklich gut zur Ruhe. Und das Gute war auch, dass das Gelände recht weitläufig ist… weshalb wir uns gut verteilen konnten. Und das war auch wirklich notwendig… meine Nerven waren noch immer angespannt.

Und das war auch schon der eine Tag, den wir zusammen verbrachten… Nach dem zweiten Tempel machten wir uns schnell wieder auf den Weg zurück in die Unterkunft und jeder ging wieder seiner Wege.

Dieser eine Tag war für uns alle nicht gerade leicht… das Problem war nur, dass eigentlich niemand von uns so fühlen sollte. Wir sollten eigentlich eine gute Zeit und viel Spaß haben. Wir sollten uns nicht mit negativen Gefühlen herumschlagen müssen…

Chiang Mai – Entspannung und angespannte Nerven

Was soll ich sagen? Chiang Mai war die meiste Zeit über recht entspannt und erholsam für mich. Aber auch emotional anstrengend… besonders der eine Tag, den wir gemeinsam verbrachten.

Das Gute war, dass sich unsere Gruppe hier etwas aufgelöst hat. Unsere zwei neuen Freunde, die wir auf der Farm aufgelesen haben, würden uns hier verlassen. Jedenfalls fürs Erste. Sie bleiben noch ein bisschen in Chiang Mai, während wir, die originale Roadtrip Crew, weiter nach Pai fahren.

Ich freue mich jetzt schon auf Pai. Mit Pai verbinde ich einige großartige, aber auch schreckliche Geschichten. Ich konnte hier in Chiang Mai noch nicht ahnen, dass ich eine weiter Enttäuschung, die den Roadtrip auseinanderbrechen ließ, in Pai erleben würde…

Wenn du wissen willst, welche Enttäuschung auf mich wartete und welche Auswirkungen sie auf den Roadtrip hatte, dann freu dich schon auf den nächsten Teil.

Während eines Roadtrips scheint beinahe jeder Stopp eine neue Herausforderung bereit zu halten… wie gehst du damit um? Hast du irgendwelche Tipps für mich und andere?

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