Ist das alles nicht vielleicht ein riesiger Fehler? Diese Frage kann einem immer und immer wieder durch den Kopf schwirren und einen ins Gefühlschaos stürzen.
Nur noch 3 Monate und ich bin wieder auf Reisen. Auf in die weite Welt und das für unbestimmte Zeit. Und obwohl ich mitten in den Vorbereitungen stecke und ich eigentlich voller Vorfreude und Tatendrang bin, schleichen sich immer öfters Ängste und Zweifel in meine Gedanken.
Vorher über deine Reise zu grübeln und sich alles auszumalen ist ja ganz nett und macht auch Spaß, aber wenn es auf die Zielgerade geht, springt das Kopfkino an. Und obwohl ich weiß, wieso ich es tue und das es das ist was ich will und brauche, frage ich mich im Moment doch ziemlich oft, ob das Ganze nicht einfach nur ein riesiger Fehler ist.
Ich bin verwirrt, verängstigt und trotzdem weiß ich, tief in mir drinnen, dass all diese Unsicherheiten irgendwie auch einfach dazu gehören. Teil der Reisevorbereitung, Teil der Planung, Teil des Prozesses sind.
Mach dir also keinen Sorgen, wenn es dir genauso ergehen sollte. Es gehört einfach dazu. Und trotzdem darfst du dir deine Vorfreude davon nicht vermiesen lassen.
Hier erzähle ich dir, wie ich damit umgehe. Vielleicht kannst du dir einige Dinge für dich mitnehmen. Strategien, die dir helfen könnten. Dinge, damit du erkennst, dass dieser ‚riesiger Fehler’ in Wahrheit alles andere als ein Fehler ist.

Das große Gefühlschaos vor der Abreise
Wenn deine Abreise immer näher rückt und du mitten in der Planung steckst, kann es sein, dass du ein Wechselbad der Gefühle erlebst. Von unglaublicher Vorfreude und Bauchkribbeln, bis hin zu Angstzuständen und Bauchschmerzen. Du kannst plötzlich unglaublich nervös werden, obwohl du es liebst durch die Gegend zu reisen.
Doch plötzlich herrschen in deinem Kopf Zweifel und du fragst dich immer wieder, ob das alles nicht ein riesiger Fehler ist. Als wäre dieses Auf und Ab der Gefühle noch nicht schlimm genug, steckst du mitten in den Reisevorbereitungen und dem Abschied nehmen von deinem bisherigen Leben (naja, jedenfalls für eine Zeit lang). Von Erholung vor deiner Reise also keine Spur… nicht gerade hilfreich.
Am schlimmsten könnten die Nächte werden, denn hier kannst du dich nicht wirklich ablenken, sondern bist mit deinen Gedanken ganz alleine…
- Was mache ich hier eigentlich?/ Wieso tue ich mir das Ganze eigentlich an?
- Wenn ich wieder zurückkomme, finde ich dann überhaupt wieder einen Job?
- Was wenn ich mich von meinen Freunden entfremde und wir nichts mehr gemeinsam haben, wenn ich wieder zurückkomme?
- Werde ich unterwegs klar kommen? Mich zurechtfinden?
- Schaffe ich es überhaupt solange von zuhause weg zu sein?
- Es gibt noch so viel zu erledigen und es bleibt nur noch so wenig Zeit dafür – geht sich das denn alles aus?
Die Schwierigkeit bei dem Ganzen ist, trotz der Zweifel, der Angst und der Unsicherheit einen kühlen Kopf zu bewahren. Sich nicht einschüchtern zu lassen. Ich weiß, das ist alles leichter gesagt als getan… aber ich weiß ganz genau wie du dich fühlst.
So schaffst du es, trotz allem einen kühlen Kopf zu bewahren:
Zweifel, Ängste und Unsicherheiten kommen und gehen. Meistens sind es nur Phasen. Doch manchmal sind einige von ihnen etwas hartnäckiger… Jetzt liegt es an dir. Jetzt musst du einen Weg finden, wie du damit umgehst.
Leider gibt es kein allgemein gültiges Rezept, das für jeden gilt, aber vielleicht findest du hier ein paar Ansätze für dich, die dir helfen könnten.
Konzentriere dich auf die positiven Sachen
Es liegt ganz bei dir, worauf du dich konzentrieren möchtest. Du kannst dich auf all die Ungewissheit und Unsicherheit konzentrieren, die eine Reise nun mal mit sich bringt. Oder du konzentrierst dich auf all die neuen, schönen und unglaublichen Dinge, die du während deiner Weltreise erleben wirst.

Was hört sich nun besser an?
Stell dir einfach immer wieder vor, was du alles erleben könntest. Was wirst du alles unternehmen? Welche Dinge möchtest du unbedingt sehen? Wie wirst du dich fühlen, wenn du am Strand liegst? Je konkreter und lebendiger du es dir vorstellst, desto besser – denn das wird dein Rettungsanker werden, immer dann, wenn all das Negative droht überhand zu nehmen.
Ändere deine Perspektive
Viele Ängste drehen sich um die Zeit danach, die Länge deiner Reise, all den Dingen, die du vor Ort erleben wirst und manchmal auch ums Geld. Erlaube dir einen Schritt zur Seite zu drehten und diese Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Geld
Klar, wirst du während deiner Weltreise einiges an Geld ausgeben. Doch überlege kurz – wie viel Geld würdest du in dieser Zeit zuhause ausgeben? Und bekommst du auf deiner Reise nicht viel mehr für dein Geld? All die einmaligen, unglaublichen Erlebnisse. Wo bekommst du also mehr für dein Geld geboten?
Zeit
Die Weltreise wird nur einen Bruchteil (in den meisten Fällen) deines Lebens ausmachen. Was macht also dieses eine „verschwendete“ (reiner Sarkasmus) Jahr? Du hast schließlich noch den Rest deines Lebens vor dir, dass in normalen Bahnen verlaufen kann. Und all die Erfahrungen, die du hier sammeln wirst, werden dich verändern und niemand kann sie dir je wieder wegnehmen.
Rückkehr
Deine Gedanken drehen sich um die Zeit, wenn du wieder zurück bist. Du hast Angst nie wieder einen Job oder eine Wohnung zu finden. Doch halt! Wie war es, als du frisch mit der Schule oder mit der Ausbildung fertig warst? Da hattest du ja auch keinen Job oder eine Wohnung. Aber damals warst du auch nicht so ängstlich. Du hast es schon irgendwie geschafft. Und ganz genau so wird es auch dieses Mal sein.
Mach dir also nicht allzu viele Sorgen – wird schon schief gehen. 🙂
Runter vom Gas – gönn dir eine Pause
Neben deinem Alltag, deinem Job und deinem Privatleben versuchst du deine Weltreise zu planen. Stressiger geht es wohl kaum noch. Kein Wunder, dass du müde und vielleicht sogar gereizt bist. Da kommt es schon einmal vor, dass du deine Pläne in Frage stellst und dich fragst, ob diese Reise nicht ein riesiger Fehler ist.
Um das zu verhindern, gönn dir zwischendurch einmal eine Pause. Nimm dir Zeit für dich. Sobald du einmal tief durchgeatmet hast, leg dir einen Plan zurecht: wie du weiter vorgehen willst, was unbedingt erledigt werden muss und wann du dafür Zeit findest, ohne dich selbst dabei zu überfordern.

Versuche dich auf das Wesentliche zu konzentrieren, das wird viel Stress aus deiner Planung nehmen.
Keine Panik – überwinde deine Ängste
Angst vor einer Weltreise zu haben ist ganz normal. Genauso wie sich hin und wieder zu fragen, ob dies nicht ein riesiger Fehler ist. Manchmal ist Angst sogar ganz hilfreich und kann dich vor gefährlichen Situationen schützen. Aber in den meisten Fällen ist sie doch etwas hinderlich…
Doch Ängste hin oder her, das einzig Wichtige hier ist, wie du mit ihnen umgehst.
Setz dich mit deinen Ängsten auseinander.
Welche Ängste hast du bezüglich deiner Reise?
Wenn du weißt, wovor du Angst hast, überlege dir, wie wahrscheinlich es ist, dass diese Ängste auch wirklich wahr werden könnten. Überlege dir das schlimmste Worst-Case-Szenarium – ich verspreche dir, in der Realität wird dies nie eintreffen bzw. wird gar nicht so schlimm sein.
Raus aus deinem Kopf – versuch dich abzulenken
Ständig über ein und dasselbe Thema nachzugrübeln, wird dich nicht weiterbringen. Ganz im Gegenteil, du verstrickst dich nur noch mehr in deinen Ängsten und kommst so nie zu einem Ende. Es folgt eine Negativspirale…
Unternimm etwas, erlebe etwas Neues, plane einen weiteren Abschnitt deiner Reise, triff dich mit Freunden – ganz egal was, hauptsache es lenkt dich vom Grübeln ab.
Hol dir positive Energie und Unterstützung
Wenn du von Menschen umgeben bist, die dich in deinen Ängsten bestärken oder dir immer wieder Neue aufzeigen, wird dir das nicht gerade gut tun. Es wird dich eher davon abhalten in den Flieger zu steigen.
Umgib dich lieber mit Leuten, die dich verstehen und dich voll und ganz unterstützen. Die vielleicht gerade in der selben Situation sind oder es bald sein werden.
Egal was passiert – du kannst immer wieder zurück nachhause
Mach dir klar, dass was auch immer auf deiner Reise passieren könnte, du immer wieder zurück nachhause kannst.
Leg dir für diesen Fall eine fixe Summe auf dein Konto und taste diese nicht an – sie ist eben nur für den Notfall. So kannst du dir sicher sein, dass egal was passieren wird, du immer den Weg nachhause finden bzw. dir leisten kannst.
Du siehst es gibt einige Möglichkeiten um dem Gefühlschaos in deinem Kopf Herr zu werden. Vielleicht ist hier sogar das richtige für dich dabei.
Angst, Unsicherheit und Zweifel vor einer Weltreise zu haben ist vollkommen normal. Es kommt nur darauf an, wie du im Endeffekt damit umgehst.
Wie ich damit klar komme
Im Moment plane ich gerade selbst meine Weltreise für Jänner 2021. Und obwohl ich mich unglaublich freue und es kaum erwarten kann, bin ich in letzter Zeit immer öfters unsicher. Ich frage mich, wieso ich das hier genau mache und ob es in Wahrheit nicht ein riesiger Fehler ist. Manchmal zweifle ich sogar daran.
In diesen Momenten sehe ich mir dann Fotos meiner vorherigen Reisen an und versuche mich daran zu erinnern, wie toll sie nicht waren und wie sehr ich sie genoss. Oder ich überlege mir, was ich während meiner nächsten Reise gerne alles machen würde.

Doch manchmal nutzt auch das nichts. Manchmal muss die angestaute Unsicherheit und Angst auch einfach raus. Es ist dann auch vollkommen okay einfach einmal zum Weinen anfangen. Immerhin ist es eine Reise ins Ungewisse, ein Abschied von allen gewohnten Dingen, Freunden und Familie. Das ist nicht gerade leicht… und danach geht es einem deutlich besser – naja, jedenfalls mir.
Und obwohl ich unsicher bin und Angst habe, weiß ich, in dem Moment wenn ich in den Flieger steige bzw. spätestens dann wenn ich aus dem Flieger steige ist alles vergessen. Ich werde glücklich sein und ich werde wissen, dass es all die Hürden vorher wert gewesen sein wird.
Wie gehst du mit Unsicherheiten, Zweifel und Ängste vor deinen Reisen um? Vor allem vor einer Weltreise? Hast du auch manchmal das Gefühl, dass es ein riesiger Fehler sein könnte?
Erzähl es mir in deinem Kommentar. 😊
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