In einem Luftschutzbunker aus dem 2. Weltkrieg befindet sich im 6. Bezirk in Wien das „Museum für mittelalterliche Rechtsgeschichte“ – bekannt als das Foltermuseum. Hier findest du mehr als 100 Exponate, die die verschiedensten Foltermethoden im Laufe der Geschichte, vor allem aber des Mittelalters, darstellen. Doch obwohl die Exponate schon bessere Zeiten erlebt haben, versprüht dieser Ort, seine ganz eigene Atmosphäre, die einen sofort in ihren Bann zieht.
Ab geht’s in die Tiefe
Der Eingang des Museum selbst ist fast schon unscheinbar, wenn nicht all die Poster wären, die den Eingang anzeigen. Ein Blick die Stiegen hinab endet im Halbdunkeln. Schon beim Hinabsteigen der Treppen und des modrigen Ganges überkommt einen ein ganz eigenartiges Gefühl und langsam wird es richtig kühl.

Der Bunker
Der Bereich vor dem Beginn des Museums ist der Information über den Bunker selbst gewidmet: hier findest du einen eingerichteten Bombenangriffs-Simulationsraum, in dem regelmäßig Sirenen eingespielt werden. Außerdem kannst du dir hier einen originalen Teil des Bunkers mit all seiner Technik anschauen und für einen kurzen Moment nachempfinden, wie es damals wohl gewesen sein muss.
Bevor du aber mit dem eigentlichem Teil der Ausstellung beginnst, kannst du zuerst eine kleine Sonderausstellung besuchen: einen Raum, der sich um die Guantanamo Bay Naval Base auf Kuba dreht. Diese Ausstellung bietet dir einen Vorgeschmack auf das, was noch auf dich zukommen wird.


Wenn du bereit bist, geht’s es nun endlich in den eigentlichen Teil des Museum: zu den Darstellungen der verschiedensten Foltermethoden und zur Sammlung der unterschiedlichen Folterinstrumente. Ab geht’s in das schwummrige, drückende, kalte und düster Halbdunkel der Bunkerräumlichkeiten.

Die Geschichte der Folter
Das Foltermuseum ist in mehrere Kojen aufgeteilt – in jeder davon wirst du Zeuge einer anderen Foltermethode. Auch wenn du hier vieles über die Folter im Allgemeinen erfährst, so liegt das Hauptaugenmerk der Ausstellung immer auf Wien und Österreich.
Anfangs mag das Museum noch harmlos auf dich wirken – die Figuren von Maria Theresia und Joseph II, als auch die nachgebaute Szene einer Gerichtsverhandlung haben nicht unbedingt den Gruselfaktor für sich gepachtet, aber je weiter du dich in den Bunker wagst, desto düsterer und finsterer werden die Ausstellungsstücke. Sollten dir die nachgestellten Szenen noch keine Gänsehaut bereiten, so geschieht dies spätestens bei den originalen Folterinstrumenten und deren wirklich gründlichen Beschreibung – lass deiner Fantasie einfach freien Lauf.






Hier im Foltermuseum wird dir bewusst, dass Menschen äußerst kreativ sein können, wenn es darum geht, jemand anderem Schmerzen zuzufügen und das noch bis heute. Aber dazu später mehr.
Folter der Gegenwart
Auch wenn sich der Großteil des Foltermuseums auf die Folterungen der Vergangenheit bezieht, so wirst du am Ende der Ausstellung vor vollendeten Tatsachen gestellt. Denn die Folter ist längst kein Produkt der Vergangenheit.
Gemeinsam mit Amnesty International wurde hier ein kleiner Bereich geschaffen, der sich mit der Folter zur heutigen Zeit auseinandersetzt. Denn vor allem in Kriegsgebieten zählt sie noch immer zu den beliebtesten Strategien, um jemanden zum Reden zu bringen.

Was das Foltermuseum für mich ausmacht
Für mich zählt das Foltermuseum zu einem meiner liebsten Museen in ganz Wien. Obwohl ich eigentlich ein richtiger Angsthase bin, so mag ich einfach diese düstere Atmosphäre, die den Luftschutzbunker umgibt. Auch wenn die Exponate nicht mehr die Jüngsten sind, so macht gerade das den besonderen Charme dieses Museums aus. Und es trägt verstärkt die dort herrschende Atmosphäre.
Dieses Museum schafft es aber auch, einem das Thema Folter auf eindrucksvolle Art und Weise näher zu bringen. Ohne dabei respektlos zu wirken.
Ich besuche dieses Museum mindestens einmal im Jahr. Ich bin einfach ein Fan des Themas Folter. Doch vor allem möchte ich dieses düstere Kapitel der Geschichte nicht vergessen und mich sensibilisieren. Vor allem da die Folterung von Menschen bis heute noch nicht beendet ist.
Wenn du also in Wien bist und dich näher mit einem düsteren Teil der Geschichte auseinander setzen möchtest, dann kann ich dir einen Besuch im Foltermuseum nur empfehlen!
Öffnungszeiten
Dienstag – Freitag 11:00 – 16:00Uhr, Samstag und Sonntag 11:00 – 17:00Uhr
Preise
Erwachsene 6€, Jugendliche bis 14 Jahre 3,50€
Wie findest du nun das Foltermuseum?
Das Museum befindet sich direkt im Esterházypark. Die genaue Adresse lautet Fritz-Grünbaum-Platz 1, 1060 Wien.
Warst du schon einmal im Foltermuseum? Wie hast du es erlebt? Was hast du dabei empfunden?
Erzähl es mir in deinem Kommentar. 😊
Wenn dich dieser Artikel beeindruckt hat und du dir dieses Museum vielleicht eines Tages in Wien anschauen möchtest, dann habe ich hier die perfekte Grafik für dich, um sie dir auf einer deiner Pinnwände auf Pinterest zu merken!

Das klingt alles sehr interessant, aber auch grausam!
Ich weiß noch nicht so ganz, ob ich es auch besuchen würde, aber immerhin habe ich jetzt einen kleinen Eindruck davon bekommen. Vielen Dank dafür!
Viele Grüße
Lara
Ja, dass Foltermuseum ist schon ein Museum der anderen Art. Ich denke aber, dass es wichtig ist, sich auch die ‘dunkle’ Geschichte von Zeit zu Zeit ins Gedächtnis zu rufen. 🙂
LG,
Vici